Beim 5:2 gegen Hoffenheim war Christopher Antwi-Adjei am vergangenen Wochenende noch der Matchwinner. Im Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund ließ der Flügelstürmer für den VfL Bochum hochkarätige Chancen liegen.
Es waren 54 Minuten gespielt, als Antwi-Adjei beim Stand von 0:1 das erste Mal vollkommen frei vor BVB-Keeper Gregor Kobel auftauchte. "Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl, platziere den Ball vielleicht ein bisschen zu zentral, sodass Kobel noch dran kommt." Anstatt mit Tempo vorbeizugehen, entschied sich der 29-Jährige für den Torschuss im Eins-gegen-Eins.
"Im Nachhinein ist man immer schlauer." Allerdings hätte der mögliche Treffer der Überprüfung durch den Video-Assistenten aufgrund einer Abseits-Position nicht Stand gehalten. Trotzdem schien diese Szene natürlich bei Antwi-Adjei im Kopf hängen zu bleiben.
Vier Minuten später fand der Flügelflitzer erneut eine Lücke in der Dortmunder Abwehrreihe. "Bei der zweiten Chance muss ich den Kontakt weiter nach außen machen, dann gehe ich vorbei und der Ball ist drin", entschied er sich in dem Fall für Variante zwei. Doch Kobel hatte dies geahnt und bekam gerade noch so eine Hand an den Ball.
Es tut mir leid für die Mannschaft
Antwi-Adjei
"Es tut mir leid für die Mannschaft." Die Möglichkeiten fielen genau in die Drangphase des VfL. Den Ausgleich erzielte kurz darauf zwar Kevin Stöger, doch reichen sollte es an diesem Abend nicht. "Wir haben nicht aufgesteckt bis zum Schluss, aber so ist das im Fußball. Manchmal gehen die Dinger rein und manchmal nicht."
Lange mit den Szenen aufhalten kann sich der VfL aber nicht. Nach kurzer Verschnaufpause steht am Samstag (11. Februar, 15:30 Uhr) bereits die nächste Partie in der Fußball-Bundesliga bei Bayern München an. "Da müssen wir gucken, dass wir von der ersten Minute konzentriert auftreten, kein schnelles Gegentor fangen, weil dann wird es schwer in München."
Auch wenn sich alle im Verein einig sind, dass die Auswärtspunkte nicht unbedingt beim Rekordmeister eingefahren werden müssen, haben die letzten Wochen und auch das Spiel gegen den BVB doch ein neues Bochumer Selbstvertrauen geschaffen.
"Wichtig ist, sich nicht zu verstecken und mutig zu sein. Bayern wird viel mehr Ballbesitz haben. Für uns wird es darum gehen, im Block zu verteidigen, die Räume eng zu machen und vielleicht Nadelstiche nach vorne zu setzen."
Für die anschließenden Partien in der Fremde geht es nach Bremen und Köln. "Wir wissen um unsere Stärken, nur das müssen wir jetzt auch auswärts hinkriegen. Was wir da bisher gerissen haben, ist zu wenig."